Index der Täter – E

Home Index der Täter – E

Hier werden Personen der Zeit des Nationalsozialismus erwähnt, die sich aktiv am System beteiligten und in den Texten vorheriger Seiten Erwähnung fanden.

Eichmann, Adolf

SS-Obersturmbannführer

*19.03.1906 Solingen. Verkäufer in Wien. 1932 NSDAP/SS. Nach NSDAP-Verbot am 19.06.1933 in Österreich Wechsel ins Deutsche Reich. Ab 1934 im Juden-Referat des SD-Hauptamts. Nach Anschluß Österreichs Leiter der Zentralstelle für jüdische Auswanderung Wien (Gründung am 26.08.1938), Ziel zunächst: Ausplünderung und Vertreibung der Juden. 1939 gleiche Funktion in Prag. Oktober 1939 Geschäftsführer der am 24.01.1939 gegründeten Reichszentrale für jüdische Auswanderung in Berlin. 1940 Leiter des Referats IV B 4 (Juden) im Reichssicherheitshauptamt, ab 1941 zentrale Leitstelle zur Organisierung der Endlösung. Dezember 1941 Besichtigung des Vernichtungslagers Chelmno (Gaswagen). Organisator der Wannseekonferenz am 20.01.1942. Schnellbrief Eichmann vom 31.01.1942 an die Stapostellen im Reich: „Die in letzter Zeit in einzelnen Gebieten durchgeführte Evakuierung von Juden nach dem Osten stellen den Beginn der Endlösung der Judenfrage im Altreich, derOstmark und im Protektorat Böhmen und Mähren dar.“ März bis Ende 1944 Führer eines Sonderkommandos in Budapest zur Deportation von 440 000 ungarischen Juden nach Auschwitz. Am 12.05.1945 Verhaftung auf Alm bei Altaussee im Salzkammergut (Wildt). 1946 Flucht aus US-Haft, bis 1950 Holzarbeiter in der Lüneburger Heide. 1950 über Österreich nach Italien, durch Hilfe katholischer Stellen (Klee, Persilscheine) unter dem Namen Ricardo KLement Flucht nach Argentinien. Aufgrund eines Hinweises des Frankfurter Generalstaatsanwalts Fritz Bauer am 11.05.1960 von israelischen Agenten aufgespürt, nach Israel entführt, vor Gericht gestellt und Dezember 1961 zum Tode verurteilt. Eichmann im Abschiedsbrief an seine Frau: „Ich bin das Opfer eines Fehlschlusses. Meine Schult war mein Gehorsam.“ Hinrichtung erfolgte am 01.06.1962 im Gefängnis Ramleh bei Tel Aviv.


Eicke, Theodor

SS-Obergruppenführer und General der Waffen-SS

*17.10.1892 Hampont in Elsaß-Lothringen als 11. Kind eines Bahnbeamten. Im I.Weltkrieg Zahlmeister. 1925-1932 Werksschutz der IG Farben in Ludwigshafen. 1928 NSDAP/SA, 1929 SS. Aufbau von SS-Einheiten in der Rheinpfalz, Führer der 10. SS-Standarte. Am 15.06.1932 wegen Herstellung von etwa 80 Bomben in Pirmasens zu 2 Jahren Haft verurteilt. Haftverschonung wegen angeblicher Krankheit. Am 21.03.1933 auf Betreiben des pfälzischen Gauleiters Bürckel in Schutzhaft genommen und in der Würzburger Psychiatrie von Werner Heyde auf Geisteszustand untersucht. Ab 26.06.1933 Kommandant in Dachau. Eicke („Toleranz bedeutet Schwäche“) machte Dachau zur Schulungsstätte des KZ-Personals und zum Muster des KZ-Systems. Laut Höß impfte er den SS-Männern unvorstellbaren Haß ein. Aktiv beteiligt an der Liquidierung Röhms und anderen SA-Angehöriger. Ab 04.07.1934 Inspekteur der Konzentrationslager und Führer der SS-Wachverbände, Dienstsitz im Gebäude der Gestapo in der Prinz-Albrecht-Straße 7. Aufgabe: Verwaltung der Konzentrationslager und Aufbau einer eigenen KZ-Wachtruppe, den SS-Totenkopfverbände. Das Amt Inspekteur der Konzentrationslager wurde 1939 dem SS-Hauptamt Verwaltung und Wirtschaft angegliedert (1942 zum Wirtschafts-Verwaltungshauptamt in Oranienburg zusammengeschlossen). Ab 14.11.1939 Kommandeur der SS-Totenkopfdivision. 1942 Hitler-Dotation (Schenkung) von 50 000 Reichsmark. gest. am 26.02.1943 bei Aufklärungsflug in Demjansk. Lit.: Tuchel.


Eigruber, August

SA-Obergruppenführer

*16.04.1907 Steyr. Mechaniker. 1922 NS-Arbeiterjugend Österreich.1938 Landeshauptmann und NSDAP-Gauleiter Oberdonau in Linz, MdR. 17.04.1940 Reichsstatthalter Oberdonau. Goebbels am 25.07.1938 im Tagebuch:“Eigruber ganz schlechte Besetzung.“ 1943 Reichsverteidigungskommissar Oberösterreich. Im Aufsichtsrat der Steyr-Daimler-Puch AG Wien. Todesurteil 13.05.1946 im Mauthausen-Hauptprozeß. Hinrichtung 28.05.1947 Landsberg. Letzte Worte:“Ich empfinde es als eine Ehre von den brutalsten Siegern gehängt zu werden.“


Eimann, Kurt

SS-Obersturmbannführer (1943)

*28.07.1899 Görlitz. 1932 NSDAP/SA/SS. Führer des volksdeutschen SS-Sturmbanns E (Eimann), im Herbst 1939 zur Ermordung von 1400 Kranken aus Pommern im Wald von Pianitz bei Neustadt in Westpreußen und 2000 Kranken der Irrenanstalt Konradstein eingesetzt. Danach Bewachung des Sonderlagers Stutthof. Am 20.11.1941 Abordnung zur SS-Standortkommandantur Lublin. Nach 1945 Händler in Misburg bei Hannover. Am 20.12.1968 vom LG Hannover wegen gemeinschaftlichen Mordes an 1200 Menschen zu 4 Jahren Haft verurteilt, 2 Jahre verbüßt.


Engels, Erich

SS-Hauptsturmführer und Kriminalkommissar

*11.09.1908 Tecklenburg. Hotelangestellter. 1930 SA, 1938 SS. Gestapo Bielefeld. Im Krieg Einsatz beim Kommandeur der Sicherheitspolizei und des SD (KdS) Warschau. Gestapochef beim KdS Lemberg, beteiligt an Deportationen nach Belzec. Ließ am 01.09.1942 elf Mitglieder des Judenrats an einem Balkon erhängen und schickte die Rechnung für die Stricke dem Judenrat. 1947 Auslieferung an Polen, Todesurteil am 13.03.1950 Warschau. Hinrichtung am 17.05.1951 (45 Js 35/63 ZSt Dortmund, Verf. Drohobycz/Galizien). Lit.:Pohl.