Index der Täter – W

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Hier werden Personen der Zeit des Nationalsozialismus erwähnt, die sich aktiv am System beteiligten und in den Texten vorheriger Seiten Erwähnung fanden.

 

Wagner, Gustav

SS-Oberscharführer und Stellv.Kommandat von Sobobor

*18.07.1911 Wien. 1931 NSDAP Österreich. 1940 in der Verwaltung der Vergasungsanstalt Hartheim. März 1942 Aufbau des Vernichtungslagers Sobibor. Lauf Himmler einer der verdientesten Männer der Aktion Reinhard. Nach 1945 mit vatikanischer Hilfe Flucht nach Syrien, ab 1950 in Brasilien, Auslieferung an die BRD 1979 abgelehnt. gest. durch Suizid am 15.10.1980 in São Paulo.



Wagner, Joseph

NSDAP-Gauleiter (GL) und SA-Obergruppenführer

*12.01.1899 Algringen in Lothringen. Volksschullehrer. 1922 NSDAP, 1923 Gründer der NSDAP-Ortsgruppe Bochum. 1928 MdR, GL Westfalen-Süd mit Sitz Bochum. Dezember 1934 zusätzlich GL und Oberpräsident Schlesien. Mitglied Akademie für Deutsches Recht (Führerlexikon). 1936 Reichskommissar für die Preisbildung (sic) beim Beauftragten für den Vierjahresplan. Goebbels am 21.01.1937 im Tagebuch:“So was spielt Reichskommissar.“ April 1940 Abberufung als GL Schlesien, weiterhin GL Westfalen. Verlust aller Funktionen. 1942 Ausschluß NSDAP. Ab Herbst 1943 Gestapoüberwachung wegen seines Persönlichen Referenten York von Wartburg. Nach 20.Juli 1944 verhaftet. Am 02.05.1954 erschossen. Lit.: Darstellungen 2.


Wagner, Robert

NSDAP-Gauleiter (GL)

*13.10.1895 Lindach in Nordbaden als Landwirtssohn. Eigentlicher Name: Robert Heinrich Backfisch, Annahme des Mädchennamens der Mutter 1921. Reichwehroffizier. 1923 Teilnehmer Hitlerputsch, 1925 NSDAP und GL Baden in Karlsruhe. 1928 Gauleiter der Nationalsozialistischen Gesellschaft für Deutsche Kultur (Brenner). 1933 Reichsstatthalter, MdR. Verantwortlich für Internierung von Oppositionellen im KZ Heuberg. 1940 GL Baden-Elsaß, Chef der Zivilverwaltung Elsaß (Judendeportationen). 1942 Reichsverteidigungskommissar. 1945 Durchhalteterror („Widerstand bis zum letzten Küchenmesser“). Ende April untergetaucht, unter falschen Namen Knecht auf einem Bauernhof bei Tuttlingen. Juli 1945 Festnahme. Todesurteil 03.05.1946 in Straßburg. Am 14.08.1946 Hinrichtung durch Erschießen in Straßburg. Letzten Worte: „Es lebe Großdeutschland, es lebe Adolf Hitler, es lebe der Nationalsozialismus.“ Q.: Kißener.


Warzok, Friedrich

SS-Hauptsturmführer (1942)

*21.09.1903 Rogowa. Maurer. 1922 Marinebrigade Ehrhardt. 1931 NSDAP/SS, März 1940 Selbstschutz-Führer Kreis Warschau. Oktober 1941 im Stab SS- und Polizeiführer Galizien. Kommandant diverser Zwangsarbeitslager (ZAL) im Raum Zloczow. Juli 1943 Kommandant ZAL Janowskastraße Lemberg. März 1945 in Neuengamme. Nach 1945 angeblich in Kairo. Für tot erklärt. Lit.:Pohl.


Weizäcker, Ernst Freiherr von

Diplomat

*25.05.1882 Stuttgart. Marineoffizier im I.Weltkrieg. Ab 1920 im Auswärtigen Amt (AA). 1936 Leiter der Politischen Abteilung. 1937 Senator Kaiser-Wilhelm-Gesellschaft (Acta). 1938 NSDAP. SS-Gruppenführer (Ehrenrang). 01.04.1938 bis 01.05.1943 Staatssekretär. Die Enzyklopädie des Holocaust (Gutman,S.1575):“Gegen die Verhaftung europäischer Juden in den von Deutschland besetzten Gebieten protestierte er nicht … Auf die Anfrage der SS, ob das Auswärtige Amt Einwände gegen die Deportation von Juden aus Frankreich nach Auschwitz habe, antwortete Weizäcker, das Auswärtige Amt erhebe keinen Einspruch.“ Juli 1943 Botschafter beim Vatikan. Verteidigung (laut Friedrich, S.113): „Im Interesse des Widerstands behielt ich mein Amt, und indem ich im Amt blieb, konnte ich es nicht vermeiden, dass solche Dokumente über meinen Schreibtisch gingen. Ich meine Dokumente, die Deportationen, Arbeitslager, Festnahmen usw. beinhalteten.“ Am 11.04.1949 im Minister-Prozeß zu 7 Jahren Haft verurteilt, Entlassung 1950. Gestorben am 04.08.1951 in Lindau.


Wilhelm, Friedrich

SS-Hauptscharführer

*06.03.1890. Leitender Sanitätsdienstgrad (SDG) im KZ Buchenwald. Mordete Häftlinge mit Giftinjektionen. Kogon: „Einmal führte ein Häftlingspfleger einen Kranken zum Bad; Wilhelm sah sie und schrie den Pfleger an:>Was fällt dir ein, so ein Wrack zu baden? Aus dem machen wir Seife!< Er schrieb die Nummer des Kranken auf, der am Abend prompt in den OP zur Ermordung verlegt wurde.“ Todesurteil im Buchenwald-Hauptprozeß am 14.08.1947. Hinrichtung am 19.11.1948 in Landsberg.


Willhaus, Gustav

SS-Obersturmführer (1944)

*02.09.1910 Torbach. 1924 SA, 1932 NSDAP/SS. 1943 Führer des Zwangsarbeitslagers Lemberg-Janowskastraße des SS- und Polizeiführers Lemberg. Ein Augenzeuge (12 Js 1464/61 StA Stuttgart): Er tötete Menschen wie ein anderer Häcksel Schneidet.“ Ab Juli 1943 Kroatische SS-Freiwilligen-Division. gest. 29.03.1945 Steinfischbach. Lit.: Pohl.


Wirth, Christian

SS-Sturmbannführer, T4

*24.11.1885 Oberbalzheim, Kreis Laupheim. NSDAP 1923 und 1931, 1933 SA. Kriminalkommissar der Kripoleitstelle Stuttgart. 1939 (1943 Sturmbannführer). Büroleiter verschiedener Vergasungsanstalten. Ansprache in Hartheim:“Was nicht zu retten ist, kommt ins Krematorium und wird verbrannt.“ Dezember 1941 erster Kommandant in Beltec. Ab 01.08.1942 Inspekteur der Vernichtungslager, Titel: Abteilung Reinhard – der Inspekteur des SS-Sonderkommandos beim SS- und Polizeiführer Lublin. Auch Kommandant des Lagers Alter Flughafen in Lublin (KZ). Herbst 1943 mit Aktion Reinhard zur Judenerfassung in Istrien. gest. 26.05.1944 bei Triest, erschossen von Partisanen.


Wirths, Eduard

KZ-Arzt und SS-Sturmbannführer

*04.09.1909 Würzburg. 1933 NSDAP/SA, 1934 SS (BDC). 1936 Gesundheitsamt Sonneberg, 1937/38 Assistent der Universitätsfrauenklinik Jena. 1940 bei Reichsärztekammer (Umsiedlung). April1942 in Dachau, Juli 1942 Erster Lagerarzt Neuengamme. Ab 01.09.1942 Standortarzt Auschwitz: Menschenversuche und Selektion kranker Häftlinge in T4-Vergasungsanstalten (Tarnwort: 14 f 13). 1945 in Dora, Belsen und Neuengamme. Von den Briten verhaftet und in Neuengamme festgesetzt. Wirths am 24.05.1945 an seine Frau: „Was nur habe ich verbrochen? Ich weiß es wirklich nicht!“ gest. durch Suizid 20.09.1945 in US-Haft in Staumühle bei Paderborn.