„Mein Vater sprach immer davon, die drei großen Übel zu überwinden: Armut, Militarismus, Rassismus. Schauen Sie, wo wir heute stehen.“ Martin Luther King III. 2008
Wer die Nachtigall stört, engl. ‚To Kill a Mockingbird’ erschien Mitte Juni 1960, für diesen Roman erhielt die US-Amerikanerin Harper Lee 1961 den Pulitzer-Preis. Das Buch handelt von Kindheit, Heranwachsen und vom in den Südstaaten der USA und vom Rassismus. Zwei Jahre später wurde das Buch recht originalgetreu verfilmt, der Regisseur Robert Mulligan erzählt den Film auch der Sicht der Kinder, die Hauptrolle des Vaters Finch spielt Gregory Peck, der dafür auch einen Oscar erhielt. Mit zwei weiteren Oscars war es ein äußerst erfolgreicher schwarz-weiß Film, der auf Platz 34 der besten Filme der Akademie steh, die für die Oscarvergabe zuständig ist.
Handlung von Buch und Film:
Das aufgeweckte kleine Mädchen Jean Louise, genannt Scout, wächst mit seinem älteren Bruder Jem in Maycomb, einer kleinen Stadt im Bundesstaat Alabama der 1930er Jahre, auf. Die Welt der beiden Geschwister wird von ihrem allein erziehenden Vater, dem Abgeordneten und Anwalt Atticus Finch, zusammengehalten. Atticus ist für die Kinder Freund, Vertrauter, Lehrer und Autorität. Bereichert wird die phantasievolle Gedankenwelt der Kinder durch den mysteriösen Nachbarn Arthur Boo Radley, der nie das väterliche Haus verlässt. In dieses Kindheitsidyll dringt langsam die intolerante Welt des Rassismus ein. Atticus Finch, aufrecht und vorurteilslos, wird vom Richter zum Pflichtverteidiger des schwarzen Farmarbeiters Tom Robinson berufen, der beschuldigt wird, eine junge weiße Frau vergewaltigt zu haben. Die Mehrheit der Weißen nimmt ihn nur als Teil der abgelehnten schwarzen Minderheit wahr. Atticus wird von vielen seiner Mitbürger aufgrund seiner Einstellung, dass ein Schwarzer die gleichen Rechte wie ein Weißer besitze, angefeindet. Diese Ablehnung bekommen auch seine Kinder zu spüren. In diesem Umfeld von Vorurteilen und Intoleranz versucht Atticus, seinen Kindern auf dem Weg ins Erwachsenwerden beizustehen. Im Prozess kann Atticus die Unhaltbarkeit der Vorwürfe leicht nachweisen; unter anderem, weil das angebliche Opfer falsch aussagt. Dennoch beugt sich die weiße Jury dem ungeschriebenen Gesetz, dass der Aussage eines Schwarzen gegenüber der eines Weißen nicht zu glauben sei, und spricht den Angeklagten schuldig. Letzterer wird kurz darauf bei einem Fluchtversuch erschossen. Aufgrund seines engagierten Einsatzes für Tom Robinson hat sich Atticus Finch den Hass des Vaters des angeblichen Opfers zugezogen. Dieser lauert den Kindern eines Abends auf, wird aber im Gerangel von Boo Radley erstochen. Um den menschenscheuen Boo Radley nicht der kollektiven Neugier der Kleinstadt auszusetzen, wird der Tod als Sturz des Täters ins eigene Messer dargestellt. Scout kommentiert dieses Verschweigen mit der Bemerkung, dass Boo genau wie eine Nachtigall nicht gestört werden darf. Dieser späte Bezug auf den Filmtitel stammt vom Verbot Atticus‘ an seine Kinder, die Nachtigall, im Original allerdings ein ‚Mockingbird’, eine Spottdrossel, zu jagen, weil „sie nur schön singt und niemandem etwas zu Leide tut“.
Buchtitel ‚Wer die Nachtigal stört‘ von Haper Lee – Quelle: amazon.org
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