Charlie Rivel

Charlie Rivel

 

Charlie Rivel • Akrobat schööön

„Jeder Mensch ist ein Clown, aber nur wenige haben den Mut, es zu zeigen.“ C. Rivel

Charlie Rivel  wurde am 28. April 1896 als Josep Andreu i Lasserre in Cubelles, Spanien geboren und verstarb am 26. Juli 1983 in Sant Pere de Ribes. Als Clown gelangte er zu Weltruhm. Charlie Rivel war der Sohn des Artisten Pedro Andreu Rivels, auch bekannt als Pere Andreu, und wurde wie seine vier Brüder Artist. Das Unternehmen, gegründet vom Großvater Pedro Rivels, bestand aus den Eltern und den Söhnen, von denen Charlie Rivel letztlich der bekannteste wurde. Im Alter von drei Jahren trat C. Rivel bereits mit einer Clownsnummer als Gewichtheber auf. Seinen Durchbruch erlebte er 1907 in Paris beim Zirkus Lambert. Daraufhin hatte er Auftritte in Berlin, London und den USA. 1910 begegnete Rivel Charlie Chaplin, der ihn auf seinen Künstlernamen brachte. Einige Jahre darauf machte er die Bekanntschaft von Karl Valentin, der ihn von Anfang an schätzte. 1931 entstand in Berlin spontan die Nummer ‚Akrobat – schööön!’ und dieser Ausruf wurde dann auch sein Erkennungszeichen. Aber auch seine Worte ‚Eine Brücke, eine Brücke’ und sein herzzerreißendes Weinen blieben den Menschen im Gedächtnis.


Bis 1934 befand sich die Gruppe „The Rivels“ unter der Leitung von Charlie Rivel, doch beendete er hier sein Engagement und trat ab diesem Jahr nur noch solo auf. Charlie Rivel galt einige Zeit als Sympathisant des Nationalsozialismus, als dieser sich dann immer mehr pervertierte, zog er sich völlig aus der Öffentlichkeit zurück. So lebte Charlie Rivel viele Jahre lang ganz zurück gezogen und wohnte unbehelligt auf seiner Besitzung bei Chennevieres an der Marne, zusammen mit seiner Frau Carmen, einer ehemaligen Zirkusreiterin und seinen Kindern Juanito, Charlie, Valentino und Paulina. Dort widmete er sich, neben seiner Familie, ganz seinen Liebhabereien, nämlich dem Angelsport und der Blumen- und Geflügelzucht.

Sein Kollege Grock überredete ihn zu einer Tournee durch Westdeutschland, die im September 1952 ein sehr großer Erfolg wurde. Er hatte damals auch Auftritte in Wien. Eine enge Freundschaft mit dem Maler Adi Holzer führte zu zahlreichen Bildern und zum Buch ‚clown!’ hommage a charlie rivel. Anfang der 1970er Jahre trat Rivel zusammen mit drei Nachkommen als „Charlie Rivel and the Charivels“ auf. 1981 unternahm er seine Abschiedstournee, bei der im Zirkus Krone, München auch seine Kinder Juanito und Paulina auftraten.

Charlie Rivel starb am 26. Juli 1983 im Alter von 87 Jahren in Barcelona; wenige Wochen vorher hatte er einen Schlaganfall erlitten, von dem er sich nicht mehr erholte. Charlie Rivel brachte Persönlichkeiten aus aller Welt ebenso wie das einfache Publikum mit seiner Kunst zum Lachen, unzählige Auszeichnungen, die er aus der Hand von Staatsgrößen erhielt, Widmungen, Briefe oder Autogramme von Stars zeugen von der Beliebtheit des großen Clowns. In Barcelona, auf Ibizza und in Cubellas wurden ihm zu Ehren Denkmäler erbaut. In den Medien wurde Charlie Rivel anlässlich seines Todes als ‚einer der letzten großen Clowns’ bezeichnet. In DIE ZEIT hieß es damals unter anderem: Kinder waren die Quelle seiner Heiterkeit und seines Spiels. Noch als Greis sah er ihnen zu. Warum?  als ein
„Weil ein Clown nichts anderes ist Kind, das versäumt hat, erwachsen zu werden.“

Er glaubte deshalb, dass ein Clown nur dann gut sei, „wenn alle Kinder ihn verstehen“. Er hatte damit niemals Schwierigkeiten.

„Ich denke an Kinder, wenn ich mir ein neues Stück ausdenke. Kinder haben diese unfreiwillige Komik, die Erwachsene überhaupt nicht kennen“. Ihre Spiele im Sandkasten erlebte er als Komödien. So wurde er, zugleich ein Schlauer und Naiver, zu einem Demonstranten „einfacher Wahrheiten“, und er pflegte sie bei seinen Auftritten intensiv uneilig darzustellen: ein philosophierender Spaßvogel, der keine Umwege, der nur die Wege lang, sehr lang machte, der kein Raffinement brauchte, obwohl es so schien, wenn er die kleinen inszenierten Katastrophen wie Naturereignisse darbot, diese sichtbar gemachten Überlegungen, etwa das unglaubliche Problem, wie mit einer Gitarre in der Hand auf einem Stuhl Platz zu nehmen sei. Dann glaubte man, die Zahnräder seiner Denkmaschine im Kopf knarren zu hören, nein, zu sehen: ein Optimist, dem die Abenteuer des Lebens am Ende gelingen – oder auch nicht.“

Bild 1: Plakat Ch. Rivel – Quelle: helga-bemmann-books.de · Bild 2: Charlie Rivel ohne Maske – Quelle: deutsches-theater.de · Bild 4: Austritt Ch. Rivel 1967 – Quelle: wikimedia.org · Bild 5: Charlie Rivel mit Maske – Quelle: wikimedia.org

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