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Frieda Adam • Eine Gerechte unter den Völkern

Sonntag, 12. Mai 2013Samstag, 15. August 2020By Rena Jacob
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Frieda Adam • Eine Gerechte unter den Völkern
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„Das Geheimnis des Glücks ist die Freiheit, das Geheimnis der Freiheit aber ist der Mut.“ Thukydides

Am Prenzlauer Berg, einem Stadtteil von Berlin, lebte Frieda Adam, geborene Bauer, in der Schönhauser Allee 90, mit ihrem Mann und ihren drei kleinen Kindern. Sie war eine einfache Frau, eine Näherin, doch eine waschechte Berlinerin, mit dem ‚Herzen auf dem rechten’ Fleck, wie man so schön sagt.


Für Politik interessierte sie sich nicht, auch das Weltgeschehen entging ihr zum großen Teil, ihr war ihre Familie, ihre Nachbarn und ihre Umgebung wichtig, alles andere beurteilte sie eher aus dem Gefühl von Recht und Unrecht heraus, Spitzfindigkeiten jeglicher Art waren ihr daher egal, oder besser ‚wurscht’, wie der Berliner so sagt. Die Zeiten waren hart im Herbst 1942, ihr Mann war als einfacher Soldat an der Front und sie musste schauen, wie sie mit den Kindern über die Runden kommt, doch sie war eine zupackende Frau, die den schwierigen Alltag bewältigte. Am 20. November klingelte es unverhofft an ihrer Tür und als sie öffnete stand die verängstigte Erna Putermann vor ihr. Eine Kollegin aus Vorkriegstagen, mit der sie sich immer gut verstanden hatte, doch nach der Geburt des zweiten Kindes hatte sie ihre Kollegin aus den Augen verloren. Mit Tränen in den Augen stand Erna vor ihr und sie holte sie erst einmal in die Wohnung und bei einer dünnen Tasse Kaffee erzählte ihr Erna, das ihre Mutter verschwunden sei, ohne eine geringste Spur zu hinterlassen. Erna war völlig hilflos und auch ganz außer sich in ihrem Kummer. Dann erzählte sie, dass sie, Erna, bereits den Deportationsbefehl erhalten hatte, denn alle Juden sollten gen Osten verbracht werden. Erna überlegte ob sie sich schon vorher stellen sollte, um so eventuell die Mutter wieder zu treffen. Die resolute Frieda verbot ihrer Freundin auch nur daran zu denken, Frieda selbst hatte einige Gerüchte auf der Straße aufgeschnappt und wollte sich gar nicht ausmalen, was daran wahr oder unwahr wäre; auf jeden Fall war ihr bewusst, dass ihre Kollegin in kein gutes Schicksal gehen würde, ginge sie auf die Suche nach der Mutter oder ließe sich ‚freiwillig’ gen Osten deportieren. Die beiden Frauen kamen überein, dass Erna erst einmal bei Frieda bleiben sollte und auf gar keinen Fall mehr in ihre Wohnung zurückkehren dürfe. Erna Putermann war körperlich und seelisch viel zu angeschlagen, um auch nur einen klaren Gedanken zu fassen und so ging sie darauf ein, bei Frieda zu bleiben, um zu Kräften zu kommen. Aus Tagen wurden Wochen und aus Wochen Monate, in denen Frieda Adam ihre Freundin Erna bei sich versteckte. Für Frieda war es nicht leicht mit dem kargen Soldatensold die Kinder, sowie Erna und sich über die Runden zu bringen, doch immer wieder schaffte sie es. Doch handelte sie immer wieder nach ihrer eigenen Devise: „Wo vier satt werden, wird auch ein fünfter satt.“ Nach knapp einem Jahr schnappte Frieda beim Plausch mit Nachbar auf, dass sich ein junger Mann in der Nähe auf den Dachböden verstecken soll, hinter vorgehaltener Hand war den Leuten schon klar, dass es sich um einen Juden handeln könnte, doch laut sprach das keiner aus. Frieda machte sich auf die Suche, schaute mal da nach, mal da, möglichst unauffällig und sie fand das Versteck des jungen Mannes.


An sich wollte sie ihn nur warnen, dass seine Anwesenheit bemerkt war, doch im Gespräch stellte sich heraus, dass der junge Mann der Bruder von Erna Putermann war. Für ein paar Wochen nahm sie auch ihn bei sich auf, doch musste sie ein anderes Versteck für ihn finden. Über ihre Schwester, der sie gänzlich vertrauen konnte, fand sie eine Bleibe für ihn in einem anderen Versteck, wo dieser auch versorgt werden würde. Erna Putermann aber blieb bei ihrer Freundin, bis der Ehemann auf einem Heimaturlaub darauf drang, dass sich seine Frau des für ihn ungebetenen Gastes zu entledigen hätte, ja, er drohte sie anzuzeigen, seine eigene Frau. Immer wieder zögerte Frieda Adam dieses Ultimatum ihres Mannes hinaus, doch in der Sylvesternacht des Jahres 1944 brachte sie ihre Freundin Erna im Versteck ihres Bruders unter. Erna Putermann und ihr Bruder überlebten den Krieg, danach erfuhren sie, dass ihre Mutter ihr Leben in Auschwitz ließ. Auch Frieda Adam überlebte mit ihren Kindern den Krieg, ließ sich von ihrem Mann scheiden, ja, und die beiden Freundinnen konnten nun wieder offen und ohne Angst miteinander umgehen. Sie blieben ein Leben lang miteinander verbunden.

Am 14. Dezember 1992 erkannte Yad Vashem Frieda Adam als ‚Gerechte unter den Völkern’² an.

Am 4. Mai 2013 feierte Frieda Adam ihren 94. Geburtstag.

Bild 1: Erna Putermann und Frieda Adam – Quelle: wordpress.com · Bild 2: 94. Geburtstag von Frieda Adam – Quelle: wordpress.com

²) Ehrentitel der Gedenkstätte Yad Vashem – hier erfahren Sie mehr »

Gerechte unter den Völkern, Yad Vashem
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