Zuhören ist also ein aktiver Vorgang, der einen selbst bereichert sowohl auf der kognitiven wie auch emotionalen Ebene. Wir lassen uns auf solche Hörerlebnisse auf Konzerten ein, schwelgen im Genuss einer Opernaufführung oder erfreuen uns in einer anregenden Buchpräsentation. Solche Erfahrungen sind uns eher vertraut und wir ziehen aus ihnen, völlig zu Recht, unseren inneren Gewinn. Obwohl uns das mehr oder weniger bewusst ist, gehen wir aber nicht mit der gleichen oder einer ähnlich gearteten Erwartung in ein Gespräch. Unsere Bereitschaft all unsere Sinne während eines Gesprächs bewusst zu öffnen ist oftmals eher unbewusst, denn ein komplexer Vorgang auf den wir uns völlig einlassen.
Je mehr wir unser Zu-hören kultivieren und zu einer Fertigkeit werden lassen, desto mehr tragen wir zu unserer eigenen inneren Erweiterung bei und die Hinwendung zum Gegenüber wird so zur Selbstverständlichkeit. Die Fülle an Informationen, die wir durch zugewandtes Zuhören erhalten, verschafft uns Erkenntnisse, die uns vorher versagt blieben.
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