Ob Groß, ob Klein • spielen muss sein

Ob Groß, ob Klein • spielen muss sein
 
 
Wenn Kinder klein sind, so be-greifen sie die Welt durch und mit dem Spielen. Spielen für die Kleinsten, heißt ausprobieren, sehen, hören, schmecken und noch vieles mehr. Erfahrungen machen, völlig spielerisch, ob sie gut sind oder auch wenn mal etwas nicht klappt, ist dabei eher unerheblich. Im Spiel werden alle Sinne angesprochen und fordern und fördern das ganze Kind. In solch freiem Kinderspiel werden die Regeln durch die begleitenden Erwachsenen gestellt, doch mehr um das Kind zu schützen, denn um es selbst zu reglementieren. Werden Kinder älter, dann werden sie an Spiele herangeführt, die auch einfachste Regeln haben, so kann das Kind innerhalb des Spiels und seiner Regeln sich selbst behaupten lernen.
 
 
„Das Spiel gleicht einer Erholung, und da man nicht ununterbrochen arbeiten kann, bedarf man der Erholung.“ Aristoteles
 
Das Spielen als solches hat lange Traditionen in allen Kulturen unserer Entstehungsgeschichte. Hier waren es aber nicht die Kinder, denen das Spiel als solchen vorbehalten war, nein, es war auch immer Brauch, dass Erwachsene miteinander spielen. Denn gerade das Miteinander im Spiel ist eine Bereicherung der ganz eigenen Art, die oftmals außer Acht gelassen wird. Denn viele Erwachsene spielen zwar noch mit ihren Kindern, doch das Spielen im Miteinander wird immer weniger zelebriert. Denn Heute, durch diverse Multimediaspiele ist der Spieler zwar mit Menschen im Spiel verbunden, doch ein Miteinander, das auf Körpersprache oder Zwischentöne achtet, geht dabei verloren. Die Interaktionen der einzelnen Spieler beziehen sich ausschließlich auf das Spiel, das dann eher den kognitiven Bereich des Spielenden anspricht, seine gesamte Bandbreite der Gefühle bleibt so aber außen vor. Ein „Verlust-Geschäft“ für den ganzheitlichen Menschen. Natürlich kann auch ein „Allein-Spiel“ kurzfristige Entspannung bringen, um vielleicht kurzfristig auf andere Gedanken zu kommen, doch sollte sich jeder bewusst sein, dass er oder sie sich langfristig selbst isoliert, wenn man sich in solche Spielwelten zurückzieht. Der Gefahr sollte man sich bewusst sein, wenn man sich auf solchen Pfaden bewegt.
 
„Wer die Fähigkeit, zu spielen, verliert, verliert auch das Gefühl dafür, dass die Welt plastisch ist.“  Richard Sennett
 
Doch hier möchte ich heute doch auf das gewinnbringende Miteinander im gemeinsamen spielen eingehen. Nicht umsonst heißen die bekannten und auch prämierten Spiele für Erwachsene Gesellschaftsspiele. 
 
 
Denn zum einen fördern sie eine Form der Geselligkeit, aber innerhalb der Regeln der Spiele und ihrer Interaktionen zeigen sie oftmals auch gesellschaftliche Inhalte auf, die spielerisch zu lösen sind. Somit ist der einzelne gefordert, Lösungen für sich selbst zu finden, die auch in der Gemeinschaft akzeptiert werden. Denn natürlich geht es vordergründig um ‚Sieg’ oder ‚Niederlage’ in solchen Spielen, doch liegt der Gewinn immer im Zusammensein mit anderen. In welch kleiner oder großer Runde solche Spiele stattfinden, ist dabei weniger von Belang, denn die Spielstruktur zeigt fast immer einen gesellschaftlichen Spiegel auf. So nehmen wir weitaus mehr mit als nur das Resultat, wir üben uns darin den Frust auszuhalten nicht Erster geworden zu sein, wir erproben verschiedene Formen der Achtsamkeit in uns, natürlich auch im Hinblick auf die anderen Mitspieler oder wir schaffen es im Glücksgefühl des ‚Sieges’ nicht überheblich zu werden. Auch wenn uns dies nicht immer bewusst ist, was wir aus solchen Spiel-Abenden mitnehmen, so bleibt uns die Wärme des gemeinsamen Lachens, der Freude am Miteinander eine Zeit lang erhalten.
 
 
„Der Mensch spielt nur, wo er in voller Bedeutung des Wortes Mensch ist, und er ist nur da ganz Mensch, wo er spielt.“ Friedrich Schiller
 
Hören wir doch auch auf unser inneres Kind und geben wir ihm Raum und Zeit, auch in einer hektischen und oftmals schwer zu durchschauenden Welt. Lassen wir diesem wertvollen Kind in uns die Freude am Miteinander im Spiel spüren, um wieder gestärkt in der Erwachsenenwelt zu bestehen. Lernen wir spielerisch Lösungen zu finden, um uns für die ausgetretenen Lebens-Pfade zu bereichern.
 
Genießen wir das Zusammensein mit anderen und bereichern wir uns damit selbst. Kurz gesagt: 
 
„Viel Vergnügen beim Spielen“ …
 
 
Bild1: Knete-Figuren – Quelle: buehnebumm.de · Bild2: Gemeinsames Spiel – Auschnitt aus antiker Vase – Quelle: uni-erlangen.de · Bild3: Der Würfel – Quelle: primosound.de · Bild4: Der Clown – Quelle: gifsuche.de
 
 

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