Susan Brownell Anthony

Susan Brownell Anthony

 

Susan Brownell Anthony • „Napoleon der Frauenbewegung“

Susan Brownell Anthony wurde am 15. Februar 1820 in South Adams, Massachusetts geboren und verstarb am 13. März 1906 in Rochester, New York. Sie war eine Pionierin der US-amerikanischen Frauenrechtsbewegung und wurde „Napoleon der Frauenbewegung“ genannt. Susan war die erste Frau, die bei einer Präsidentschaftswahl in den Vereinigten Staaten als Wählerin registriert wurde und ihre Stimme bei der Wahl von 1872 abgab. Oft wurde sie durch ihren unermüdlichen, leidenschaftlichen und couragierten Einsatz zur national wie international anerkannten Führerin der Frauenstimmrechtsbewegung. Am Anfang wegen ihrer radikalen Ansichten und kompromisslosen Forderungen öffentlich geschmäht, wurde sie am Ende ihres Lebens als bewunderte und geliebte Symbolfigur einer mächtigen Bewegung gefeiert.

Susan B. Anthony war das zweite von acht Kindern der liberalen Quäker Daniel  und Lucy Anthony. Ihre Familie sah Frauen als gleichberechtigt an und verhalf ihr so zu einer, für ihre Zeit, guten Ausbildung. Als Lehrerin war sie bald von Ungerechtigkeiten gegen Frauen betroffen: So verdiente sie nur gerade ein Viertel von dem, was ihre männlichen Kollegen bekamen. 1849 kehrte Susan B. Anthony als Verwalterin der Familienfarm nach Rochester zurück. Im Hause ihres fortschrittlichen Vaters lernte sie Aktivisten der zahlreichen Reformbewegungen der Zeit kennen und engagierte sich bald selbst, zunächst in der Temperenz- und der Abolitionistinnenbewegung (Anti-Sklaverei Bewegung). Im Jahr 1856 wurde Anthony eine führende Aktivistin für die amerikanische Anti-Slavery Society, sie organisierte Sitzungen, das Aufstellen von Plakaten und das Verteilen von Flugblättern und wo immer sie konnte, hielt sie flammende Reden. Sie arbeitete mit den Führern der Bewegung wie Frederick Douglass und William Lloyd Garrison zusammen, sowie mit ihren Brüdern Daniel und Merritt, diese waren Anti-Sklaverei-Aktivisten in Kansas. Der größte aktive Teil in der Bewegung waren Frauen, doch wenn es um öffentliches Auftreten oder Reisen ging, dann wurden diese nach hinten verdrängt. Sehr zum Ärgernis von Susan Antony. Empört darüber, dass sie als Frau in diesen Organisationen nur begrenzt mitreden durfte, stimmte Anthony bald der brillanten und militanten Elizabeth Cady Stanton zu, dass Frau sich vor allem der Sache der Frauen widmen sollte. In der lebenslangen innigen Freundschaft und Arbeitsgemeinschaft der beiden hatte die Frauenbewegung eine unbezwingbare Waffe. Und für Anthony, die nie heiratete, wie auch für Mrs. Stanton war die Beziehung von zentraler Bedeutung: “Bald griff Herz an Herz mit Haken aus Stahl”, schrieb Stanton später über diese “perfekte Ehe”. Anthony und Stanton kämpften mehr als 40 Jahre an der Spitze der Bewegung für das Stimmrecht und andere Reformen: Sie organisierten Konferenzen, hielten Vorträge im ganzen Land, entwarfen Initiativen, redeten vor den Landtagen, gaben eine radikale Zeitung (Die Revolution ) heraus und gründeten Organisationen wie die National Women Suffrage Association (1869).

Mehr als vierzig Jahre lang kämpften Anthony und Stanton gemeinsam an der Spitze der amerikanischen Suffragettenbewegung. Die gründeten eine radikale Zeitschrift, The Revolution (Die Revolution) und 1869 die Organisation National American Woman Suffrage Association. Am 1. November 1872 erschien sie in einem Wahlbüro in Rochester (New York) und drohte die Angestellten des Büros wegen Behinderung bei der Ausübung ihres Wahlrechtes zu verklagen, falls sie nicht registriert würde. Sie wurde daraufhin für die Präsidentschaftswahl registriert und gab am 5. November ihre Stimme ab. Über diese Wahl wurde in zahlreichen Zeitungen berichtet und es kam schließlich zur Anklage. In dem zweitägigen Verfahren berief sich Susan B. Anthony auf den 14. Zusatzartikel zur Verfassung der Vereinigten Staaten. Das Gericht vertrat die Auffassung, das Wahlrecht würde nicht hiervon erfasst, die so durch den Richter belehrte Jury verurteilte daraufhin Susan B. Anthony zu einer Geldstrafe in Höhe von 100 $. Das Frauenwahlrecht blieb ein zentrales Anliegen von ihr, für das unermüdlich kämpfte, verhöhnt wurde, sich aber nie hat verdrängen lassen. Ihre Petitionen und Anträge vor dem Congress sind heute noch im Museum einzusehen.

„Tatsache ist, Frauen sind in Ketten, und ihre Versklavung ist umso erniedrigender, weil sie sie nicht erkennen. Ach, das Frau sie zwingen könnte zu sehen und zu fühlen, und ihnen den Mut und das Gewissen eingeben könnte, für ihre eigene Freiheit zu sprechen und zu handeln, auch wenn sie dafür den Spott und die Verachtung der ganzen Welt ernten!“ Susan B. Anthony

Anthony forderte gleiche Bildungschancen für alle, unabhängig von der Hautfarbe und Zugang zu allen Schulen, Hochschulen und Universitäten, die auch ihre Türen für Frauen und Ex-Sklaven zu öffnen sollten. Ebenso setzte sie sich für die Rechte der Kinder von ehemaligen Sklaven ein, damit diese auch öffentliche Schulen besuchen dürfen. Ferner setzte sie sich für die Koedukation und Gleichbehandlung von Jungen und Mädchen ein. Nachdem die Universität Rochester eine Zulassung von Frauen für die Summe von $ 50.000 zusagte, belieh Susan ihre Lebensversicherung und erzwang so, dass im Jahr 1900 Frauen das erste Mal an einer Universität zugelassen wurden. Doch nicht nur Bildung stand auf ihrer Agenda, nein sie setzte sich auch für die Arbeitenden Frauen ein und arbeitete später mit den Gewerkschaften zusammen. Ihr Ziel war es immer, dass Frauen, bei gleicher Arbeit, auch gleich bezahlt werden sollten.

Erst mit 80 Jahren trat sie als Präsidentin des nationalen Frauenstimmrechtsverbands zurück, und einen Monat vor ihrem Tode 1906, nahm sie noch an einer Frauenrechtstagung teil. Hier gab Anthony ihre lebenslange Überzeugung als Vermächtnis an die Bewegung weiter, mit den berühmten Worten:

“Failure is impossible!” (Es kann nicht misslingen!).

14 Jahre später, 1920, wurde das bundesweite Wahlrecht für Frauen in den USA endlich Wirklichkeit.

Bis heute zirkuliert in den USA der zu ihren Ehren aufgelegte Susan-B.-Anthony-Dollar, eine Ein-Dollar-Münze.

Foto 1: Susan B. Anthony – Quelle: nps.gov · Foto 2: Susan + Freundin – Quelle: rechester.edu · Foto 2: Anthony-Dollar Quelle: google.com

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