Das Warschauer Ghetto • Sonnabend, den 18. April 1943

Das Warschauer Ghetto • Sonnabend, den 18. April 1943

 

„Ich glaube an die Sonne auch wenn sie nicht scheint.
Ich glaube an die Liebe auch wenn ich sie nicht fühle.
Ich glaube an Gott auch wenn er schweigt.“
(Gebet aus dem Warschauer Ghetto)

Die höchsten deutschen Stellen wollten, dass der Warschauer jüdische Wohnbezirk bis Ende 1942 vollständig aufgelöst wird; dies wurde dann in das Jahr 1943 hinein verschoben. Am 18. April marschierte der Befehlshaber SS-Oberführer Ferdinand von Sammern-Frankenegg mit seinen mindestens 1000 Soldaten in das Ghetto ein. Die Jüdische Kampforganisation (ŻOB) und der Jüdische Militärverband (ŻZW)  hatten aber in den letzten Monaten ihre Strukturen, ihre Ausbildung und ihre Waffenlager verbessert. Der ŻOB verfügten über 1250 überwiegend jugendliche und unausgebildete Kämpfer und der ŻZW über 150. Da sich keiner zur Deportation meldete, mussten die Truppen weiter ins Ghettogebiet hinein. So wurden sie zum Beispiel an der Gęsiastraße und am Zahmenhof von Kämpfern erwartet, unter ihnen auch der Anführer Mordechaj Anielewicz. Die Deutschen wurden bis zum 22. April mit Partisanentaktiken angegriffen. Die Widerständler, in deren 50 Gruppen nur jeder Zehnte eine Pistole hatte, konnten die Soldaten zwar nach vier Tagen aus dem Ghetto vertreiben, doch hatten sie dabei einen großen Anteil ihrer Kämpfer verloren.

Mordechaj Anielewicz blieb am Leben. Vier Tage später kamen die Deportationen zum Stillstand. Da dem Stab der ŻOB klar war, dass sie die Deportationen nur vorübergehend verhindern konnten, bereiteten sie sich intensiv auf den nächsten Zusammenstoß mit den Deutschen vor. Auch kauften sich nun viele Bewohner Waffen und gründeten so genannte „wilde Gruppen“. Die Heimatarmee schickte nun eine größere Lieferung mit 50 Pistolen, Gewehre besaß der ŻOB fast keine. Der ŻZW wurde durch Henryk Iwański gut versorgt, sie hatten sogar einige Maschinenpistolen und -gewehre.  

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